
Wer uns etwas näher kennt der weis, dass wir neben Geocaching noch eine weitere Leidenschaft haben: Das produzieren von Videoclips. Wenn Aufnahmen geplant, Szenen gedreht, das Filmmaterial geschnitten und die passende Musik abgemischt werden muss, ja dann fängt unserer Herz an höher zu schlagen. Bei all den technischen Möglichkeiten die sich einem bei der Produktion von Videoclips bieten, sollte man eins immer bedenken: Zwar kann man Filme mit visuellen Effekten und gewaltiger Musik den nötigen „Bums“ verleihen, aber wenn das Bildmaterial qualitativ nicht hochwertig ist, dann bringt das alles auch nicht viel. Vor allem im Bereich der Actioncams sollte man darauf achten, dass die „Action“ in einer guten Qualität aufgezeichnet wird. Es wäre einfach zu schade, wenn die Aufnahmen eures ersten Klettercaches nichts weiter zeigen, als eine pixelige Masse die man halbwegs als Baum erahnen kann. Wir haben uns daher die HD Actioncam „Virb Elite“ von Garmin näher angeschaut und eins können wir schon vorwegnehmen: Auch hier schlug unser Herz höher.
Als wir die Virb Elite durch die Displayfolie der Verpackung sahen, konnten wir schon die Robustheit und die sehr hochwertige Verarbeitung des Kameragehäuses erahnen: Eine Actioncam im Inneren eines Panzers. Als wir die Virb ausgepackt hatten waren wir sehr überrascht darüber wie gut die Cam, trotz ihrer bulligen Erscheinung, in der Hand lag. Auch ihr recht geringes Gewicht von 176g überraschte uns ebenfalls. Schnell noch den Akku einlegen, laden und schon war die Virb für unseren Test einsatzbereit.
Die Virb Elite im Fokus
Unser erster Blick fiel auf das 1,4-Zoll große Chroma-Display, welches nicht nur als Sucher fungiert (auch im Aufnahmemodus!), sondern über dem ihr eure Aufnahmen wiedergeben oder aber das Menü der HD-Actioncam einsehen könnt. Gerade dank des Displays kann die Kamera immer perfekt ausgerichtet werden und ihr erlebt bei späterer Betrachtung eurer Aufnahmen keine bösen Überraschungen. Die Bedienelemente der Virb Elite wurden von Garmin klar und einfach strukturiert, so das eine Bedienung der Cam jederzeit und ohne Schwierigkeiten möglich ist. Selbst dann, wenn die Actioncam an einem Motorrad- oder Kletterhelm befestigt wurde. Bei den Bedienelementen fällt sofort der große Aufnahme-Button auf, welcher einfach nur nach vorne geschoben werden muss um eine Aufzeichnung zu starten. Auf der anderen Seite des Gehäuses befindet sich der Ein- und Ausschalter, ein Mode-Button mit dem ihr entweder das Hauptmenü aufrufen, Menüpunkte auswählen oder aber ein Foto knipsen könnt. Die anderen beiden Knöpfe dienen zur Navigation durch das Menü. That’s it. Die Bedienbarkeit der Virb Elite hat Garmin so einfach wie möglich gehalten und wir würden sagen, dass die Bedienung und die Menüführung fast selbsterklärend sind.
Auf der Rückseite des Gehäuses befindet sich das Akkufach, welches durch drehen des sogenannten D-Rings entriegelt wird. Der D-Ring ist zwar sehr robust, doch fühlt er sich zwischen den Fingern so an, als wolle er recht pfleglich behandelt werden. Da die Virb wasserdicht nach dem IPX7-Standard ist, wurde der Akkudeckel mit den entsprechenden Dichtungen versehen. IPX7 bedeutetet, dass Geräte mit diesem Standard in einer Wassertiefe von einen Meter für ca. 30 Minuten vor eindringendes Wasser geschützt sind. Solltet ihr mit eurer Virb gerne Unterwasseraufnahmen aufzeichnen wollen, empfehlen wir euch das seperat erhältliche Unterwassergehäuse aus Garmins reichhaltigen Zubehörsortiment. Bevor nun der Akku eingelegt werden kann, möchte Garmins Full HD-Actioncam noch mit einer Speicherkarte gefüttert werden. Die Virb Elite ist für eine MicroSD-Speicherkarte mit einer maximalen Speichergröße von 64 GB ausgelegt, welche nicht im Lieferumfang enthalten ist. Wir haben uns für eine 32 GB MicroSD entschieden, da die Aufnahmedauer in Full HD ca. 3 Stunden beträgt und dies optimal zur Akkuleistung der Virb passt. Ohne die Aktivierung von Zusatzfunktionen hielt der voll aufgeladene Lithium-Ionen-Akku in unserem Test gut 3 Stunden durch.
Die Bildqualität der Virb Elite
Hier konnte uns die Virb Elite voll überzeugen und uns mehr als begeistern. Die Videoaufzeichnung erfolgt standardgemäß in echter Full HD-Auflösung mit 1080p (30 fps) und kann bei Bedarf verringert werden. Die Videoaufnahmen überzeugen durch ein gestochen scharfes Bild mit einer perfekten Farbwiedergabe, die sehr nahe an die Realität herankommt. Selbst bei schlechten Lichtverhältnisssen zeichnet die Virb Elite ein nahezu perfektes Bild auf. Wow! Besser geht es kaum. Doch geht es! Und zwar dank der verbauten Kamera mit 16 Megapixeln. Mit dieser könnt ihr neben Videoaufzeichnugen auch jederzeit Fotos in der gleichen, brillianten Qualität knipsen. Und „jederzeit“ kann hier wörtlich genommen werden: Auch während einer Videoaufzeichnung könnt ihr mit einem Druck auf den Mode-Button ein Foto schießen, ohne das die Videoaufzeichnung unterbrochen wird.
Selbstverständlich verfügt die Virb Elite auch über eine digitale Bildstabilisierung die dafür sorgt, dass ihr bei recht holprigen Aufnahmen immer ein sehr gutes Aufnahmeergebnis erzielt. Gerade Actioncams aus dem niedrigen Preissegment neigen dazu, einen starken „Fisheye“-Effekt aufzuzeichnen. „Fisheye“ bedeutet, das Objekte vor allem an den Seitenrändern gewölbt dargestellt werden und so der Effekt entsteht, als würde man das Video durch ein Aquarium betrachten. Bei der Virb Elite hingegen ist der „Fisheye“-Effekt bei Aufzeichnungen mit den Werkseinstellungen nur sehr schwach ausgeprägt und kann über die Menüeinstellungen sogar gänzlich abgeschaltet werden. Wir haben mal versucht das Ganze anhand des unteren Bildes zu erläutern. Beide Screenshots wurden während einer Kamerabewegung erstellt und man muss schon sehr genau hinsehen, um den „Fisheye“-Effekt auf dem Bild ohne aktive Bildkorrektur wahrzunehmen. Bei Objekten die sich näher an der Kamera befinden, kann der „Fisheye“-Effekt auch etwas ausgeprägter auftreten und daher empfehlen wir, die Bildkorrektur immer zu aktivieren.
Tonqualität
Die Tonqualität der Virb Elite ist unserer Meinung nach für die private Nutzung völlig ausreichend. Wer höhere Ansprüche an die Tonqualität stellt, kann ein externes Mikrofon mit der Virb verbinden. Hierzu wird allerdings ein zusätzlicher Adapter benötigt.
GPS, Senoren & Apps
Was alles mit der Virb Elite möglich ist, dass hat uns regelrecht umgehauen. Garmins Full HD-Actioncam verfügt nicht nur über einen hochempfindlichen GPS-Empfänger, sondern auch über einen Beschleunigungsmesser und barometischen Höhenmesser. Ihr fragt euch was das soll? Ganz einfach: Damit könnt ihr euren Videos einen sehr schönen Hingucker verpassen. Mit Garmins hauseigenen Schneideprogramm „Virb Edit“ könnt ihr nicht nur schnell und einfach ein Video zusammenschneiden, ihr könnt auch alle aufgezeichneten Informationen bei Bedarf einblenden. Ob Tracks, Koordinaten, Höhe, Geschwindigkeit, G-Kraft – Ein Mausklick reicht und schon werden die gewünschten Informationen, grafisch hübsch verpackt, eingeblendet. Wem das alles nicht ausreicht, der kann aus Garmis Zubehörsortiment seine Virb um weitere Sensoren, wie z.B. für Herzfrequenz und Temperatur, erweitern.
Ein Feature was uns uns total begeistert hat ist die WLAN-Funktion der Virb Elite. Hiermit kann nicht nur drahtlos mit dem Computer, sondern auch mit einem Smartphone (Android oder iOS) kommuniziert werden. Was ihr dafür benötigt ist lediglich Garmins kostenfreie Smartphone-App. Einmal verbunden, könnt ihr über euer Smartphone die Menüeinstellungen der Virb verändern oder eine Aufzeichnung starten. Das ist aber noch längst nicht alles: Auf eurem Smartphone könnt ihr sogar das Live-Bild der Actioncam mitverfolgen. Das Live-Bild wird jedoch ausgeblendet, sobald eine Videoaufzeichnung gestartet wird. Garmins Outdoor-GPS-Uhr „Fenix“ und die GPS-Handheld-Serien „Oregon“ und „Edge“ können ebenfalls die WLAN-Schnittstelle der Virb Elite nutzen und als Fernbedienungen verwendet werden.
Die Virb Elite in Action
Jetzt wird es Zeit die Virb Elite in Action zu erleben. Für unser Testvideo haben wir ausschließlich die Werkseinstellungen der Kamera verwendet. Die Auflösung beträgt 1080p und alle Bildverbesserungseinstellungen (inkl. Bildkorrektur) wurden ausgeschaltet. Sollte das Video bei euch ruckeln, liegt das nicht an der Virb Elite. Die Wiedergabe von Full HD benötigt viele Ressourcen eures Computers und eurer Datenverbindung. Wenn das Video bei euch ruckeln sollte, nutzt bitte diese Download-Möglichkeit.
Die Halterung
Um die Virb Elite sicher an einen Helm zu befestigen umfasst der Lieferumfang mehrere Halterungspads. Diese gibt es in den Ausführungen „Flach“ und „Gewölbt“. Je nachdem wo die Kamera am Helm befestigt werden soll. Die Pads sind mit einer Klebefläche versehen, welche lediglich an die Oberfläche des Helms gedrückt werden muss und hier waren wir zunächst skeptisch, ob die Klebefläche wirklich am Helm halten wird. Nach unserem Test können wir nur bestätigen, dass die Klebepads sehr fest und sehr sicher halten.
Bei unserem Testvideo haben wir nicht darauf geachtet, dass ein Teil des Helms im Bild ist. Wer dies vermeiden möchte, kann über die mitgelieferten Verbindungsstücke den Auslegearm der Halterung ganz nach belieben verlängern. Die Virb selbst wird einfach in den Haltefuß gesteckt und die beiden Greifer rasten mit einem „Klick“ ein und geben der Elite einen sehr sicheren, stabilen Halt. Über das Halterungskonstrukt kann die Kamera nach allen Seiten hin bewegt werden. Alle Bauteile sind von einer sehr hochwertigen Qualität und können als Zubehör beliebig erweitert werden. Neben zusätzlichen Pads oder Verbindungsstücken, bietet Garmin auch weitere Halterungsmöglichkeiten, wie z.B. eine Fahrradhalterung oder eine Schultergurthalterung an. Die Einsatzmöglichkeiten der Virb sind damit nahezu unbegrenzt.
Fazit
Bei der Virb Elite schlägt unser Herz einfach höher: Brilliante Bildqualität, eine hochwertige Verarbeitung und die fast unendlichen Einsatzmöglichkeiten machen Garmins Full HD-Actioncam zu einem echten Allrounder. Die einfache Bedienung und die simple Menüführung machen ein Handbuch fast überflüssig. Die vielen Erweiterungsmöglichkeiten sind das Sahnehäubchen auf diesem beeindruckenden Komplettpaket. Zwar ist die Virb Elite mit einem Preis von 399,95 EUR (laut Hersteller) nicht ganz günstig, dafür erhält man aber Qualität in ihrer höchsten Form und man kann die eigenen Abenteuer immer wieder in perfekten Full HD genießen. Wir sind total begeistert und werden uns nur sehr, sehr schwer von der Virb Elite trennen können.
Virb Elite von Garmin -> http://goo.gl/UlYCmQ
Richtig tolle aufnahmen
Danke 😉
Klingt nach einer sehr guten Alternative zur Hero,
Das ist die Virb auch.
Viele Grüße,
Benny
Habt ihr das coole Teil von Garmin kostenlos zum Test erhalten?