
Seit Ende Mai begleitet uns Garmins Fitnessarmband „Vivofit“ auf Schritt und Tritt. Zunächst als nette Spielerei gekauft, entwickelte sich das knapp 26g leichte Armband zu einem echten Bewegungsmotivator. Neben der Messung von Schrittleistung und Kalorienverbrauch, kommt Garmins „Vivofit“ mit einem weiten Spektrum an Funktionen daher, welche sich mittels Garmin Connect wunderbar analysieren lassen.
Lieferumfang und technische Ausstattung
Die „Vivofit“ beinhaltet keinen eigenen GPS-Empfänger, so das eine Trackaufzeichnung mittels GPS-Signal nicht möglich ist. Die tägliche Dusche oder ein kräftiger Regenschauer können der „Vivofit“ nichts anhaben, da das Gehäuse bis 5 ATM (Wasserdruck in 50m Wassertiefe) wasserdicht ist. Dank Bluetooth und USB ANT Schnittstelle, ist die „Vivofit“ optimal für die drahtlosen Synchronisation mit Smartphone oder Computer ausgerüstet. Ein USB ANT Stick liegt dem Lieferumfang bei.
Neben der „Vivofit“, beinhaltet der Lieferumfang zwei Armbänder in den Längengrößen „Kurz“ (12,0 cm bis 17,5 cm) und „Lang“ (15,2 cm bis 21,0 cm). Die Armbänder der „Vivofit“ bestehen aus weichem TPU-Material und werden in einer Farbe geliefert. Wer die Abwechslung liebt, kann als optionales Zubehör ein Bänder-Set mit drei unterschiedlichen Farbgebungen erwerben, wobei hier auch extragroße Armbänder mit einem Längenmaß von 20,0 cm bis 29,5 cm erhältlich sind.
Für die Stromversorung sorgen zwei austauschbare CR1632-Knopfzellen, welche ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind. Die Batterielaufzeit beträgt laut Garmin ca. 1 Jahr, was daran liegt, da der Fitnesstracker über keine Displaybeleuchtung verfügt.
Die Datenfelder
Neben der aktuellen Uhrzeit und dem aktuellen Datum, misst der verbaute 3D-Bewegungssensor der „Vivofit“ die Schrittzahl je Tag und zeigt euch euer individuell einstellbares Tagesziel an. Der aktuelle Kalorienverbrauch und die Tagesdistanz in Kilometer können ebenfalls eingeblendet werden. Zwar kann auch die Herzfrequenz aufgezeichnet werden, hierzu muss allerdings ein seperat erhältlicher Brustgurt erworben werden.
Ein ganz besonderes Highlight und einer der Gründe warum wir Garmins „Vivofit“ als Bewegungsmotivator sehen, ist die Bewegungsleiste. Nach einer Stunde der Inaktivität erinnert euch das Armband daran, dass es Zeit wird die Fettverbrennung anzukurbeln und sich zu bewegen. Je länger man sitzt, desto weiter füllt sich die rote Bewegungsleiste. Erst wenn man sich einige Minuten lang bewegt hat, ist die „Vivofit“ zufrieden und der rote Balken verschwindet vom Display.
Die Bedienung
Die Bedienung von Garmins Fitnessarmband ist denkbar einfach. Am Armband befindet sich lediglich eine Taste mit der man sich durch die einzelnen Datenfelder klicken kann. Wird die Taste gedrückt gehalten, kann entweder der Schlafmodus aktiviert oder die Synchronisierung zwischen Smartphone und Computer gestartet werden. Bei der ersten Inbetriebnahme der „Vivofit“ muss das Gerät in den Pairing-Modus geschaltet werden, um Daten wie z.B. Größe, Alter und Gewicht anzugeben. Der Pairing-Modus wird ebenfalls durch längeres Drücken der Bedientaste aktiviert. Alle Eingaben erfolgen bequem via Smartphone-App (iOS und Android) oder über die Internetseite von Garmin Connect.
Damit die „Vivofit“ euer Schlafverhalten überwacht, sollte vor dem zu Bett gehen, der Schlafmodus eingeschaltet werden. Wir ertappen uns allerdings immer wieder dabei, dass wir schlichtweg vergessen den Schlafmodus zu aktivieren. Zwar werden bei der nächsten Synchronisation keine Daten zu eurem Schlafverhalten ausgewertet, aber diese Daten können rekonstruiert werden. Im Smartphone-App oder auf der Internetseite von Garmin Connect besteht die Möglichkeit einen Schlafzeitraum festzulegen. Fehlt die Analyse des Schlafes, reicht ein Klick auf „Bearbeiten“ aus und für den festgelegten Schlafzeitraum werden die erfassten Bewegungen eurem Schlaf zugeordnet.
Spätestens alle 30 Tage solltet ihr eine Synchronisation mit Garmin Connect vornehmen, da andernfalls ältere Daten überschrieben werden.
Der Tragekomfort
Die „Vivofit“ lässt sich wunderbar tragen. Das TPU-Armband ist angenehm weich und durch das geringe Gewicht vergisst man schnell das man überhaupt etwas am Handgelenk sitzen hat. Der Verschluß besteht aus zwei Plastiknasen, die mit leichten Druck in die Ausspahrungen des Armbands gedrückt werden. Leider ist dieser Verschluß eine Schwachstelle der „Vivofit“. Auf Geocaching-Touren ist es uns bereits passiert, dass sich der Verschluß beim Wühlen im Rucksack oder beim Jacke ausziehen geöffnet hat. Aufgrund des geringen Gewichts kann es so passieren, dass man den Verlust des Armbandes erst später bemerkt. Ein Blick auf euer Handgelenk kann daher nicht schaden.
Qualität der Messdaten
Bei einigen Produkttest die sich bereits mit der „Vivofit“ beschäftigt haben ist zu lesen, dass die gemessenen Distanzen in Kilometer stark von anderen Messgeräten abweichen. Bis vor wenigen Tagen wäre dies auch unser Fazit gewesen, denn auch wir stellten zwischen der „Vivofit“ und der Trackaufzeichnung des Garmin Oregon 650t zum Teil gravierende Unterschiede fest. So zeigte die „Vivofit“ teilweise eine 1 km bis 1,5 km größere Distanz an als unser Oregon. Garmin muss hier allerdings beim letzten Softwareupdate der „Vivofit“ einen Feinschliff spendiert haben. Kurz vor unserer letzten Tour haben wir unsere „Vivofit“ mit der aktuellsten Software versehen und alle Trackaufzeichnungen des Oregons gleichen sich fast mit der Messung des Leistungstrackers. Um nur ein Beispiel zu nennen: Am 29.08.2014 haben wir laut unserem Garmin Oregon eine Wegstrecke von 28,1 km zurückgelegt. Das Fitnessarmband präsentiert uns eine Distanz von 28,7 km. Unter Berücksichtigung der GPS-Genauigkeit liegt diese Differenz, unserer Meinung nach, völlig im Toleranzbereich.
Datensynchronisation
Wie bereits erwähnt, ist Garmin Connect das Portal um eure Leistungen zu analysieren. Die „Vivofit“ wird einfach auf „Sync“ eingestellt und schon kann der Datenupload auf das kostenfreie Smartphone-App beginnen. Für die Sychronisation mit dem Computer wird der mitgelieferte USB ANT Stick einfach an den Rechner gesteckt und mittels Garmin Express (kostenfreie Software) erfolgt der automatische Upload nach Garmin Connect. Sowohl die App als auch die webbasierte Version von Garmin Connect sehen sehr aufgeräumt aus und dank eines individuell einstellbaren Dashboards hat man die für sich wichtigsten Auswertungen immer auf einen Blick erfasst. Wer etwas mehr Ansporn als einen roten Balken zur täglichen Bewegung benötigt, kann sich in sogenannten Challenges mit anderen „Vivofit“-Nutzern messen und erhält je nach Leistung kleine Sticker als Auszeichnung.
Fazit
Garmins „Vivofit“ ist sicherlich kein Produkt für Leistungssportler, aber für all diejenigen die mit Spaß dazu motiviert werden möchten, sich in Bewegung zu setzen. Seit wir im Besitz der „Vivofit“ sind, ertappen wir uns immer wieder dabei, wie wir gespannt die Messergebnisse analysieren. Besonders das Schlafverhalten hat es uns angetan. Hier sieht man erst, wie ruhig oder unruhig man sich in der Nacht durchs Bett bewegt. Auch wenn man es kaum glauben mag, aber der rote Bewegungsbalken lässt einen wirklich überlegen, ob es nicht mal an der Zeit für ein wenig Bewegung wäre. Die langlebige Batterielaufzeit ist schön, aber gerne hätte Garmin der „Vivofit“ eine Displaybeleuchtung spendieren können. Bei Dunkelheit lässt sich ohne externe Lichtquelle das Display nicht ablesen. Für uns ist das Fitnessarmband zu einem ständigen Begleiter geworden, da der Tragekomfort wirklich enorm ist und es Spaß macht, seine eigenen Leistungen zu kontrollieren. Die „Vivofit“ kostet laut Herstellerangaben 119 EUR. Wer sich ein wenig im Internet umsieht, wird auch Preise von unter 100 EUR finden. Bundle-Angebote inklusive Brustgurt gibt es ab ca. 140 EUR. Sicherlich ist mit der „Vivofit“ auch viel Spielerei verbunden, aber irgendwo steckt doch in uns allen ein Spielkind.
Garmin Vivofit – Mit jedem Schritt dem Ziel ein Stück näher kommen
Schöner und ausführlicher Bericht zum Vivofit. Vielen Dank. LG Stefan