
Über die Weihnachtsfeiertage geht es für viele nach New York, St. Moritz oder nach Paris. Wir hingegen haben die Cacheausrüstung in unsere Rucksäcke gestopft und sind nach Niedersachsen aufgebrochen. Die Weihnachtsfeiertage sollten in aller Ruhe am Zwischenahner Meer verbracht werden, wobei Geocaching hier natürlich eine große Rolle spielen sollte. Das Zwischenahner Meer ist ein 5,5 km² großer See im Landkreis Ammerland und damit der drittgrößte Binnensee in Niedersachsen. Unsere Zelte schlugen wir in einem beschaulichen Appartment in der Gemeinde Bad Zwischenahn auf.
Bad Zwischenahn liegt am südlichen Rand des Zwischenahner Meers und ist vor allem für seine Kureinrichtungen bekannt. Da wir uns noch nicht als Zielgruppe für Kneipp & Co. sahen, haben wir lieber unser GPS-Gerät in die Hand genommen, um die beschauliche Gemeinde zu erkunden. Neben dem Duft von Glühwein und einer kleinen Anzahl an Weihnachtsbüdchen, begrüßte uns die direkt am Marktplatz gelegene St.-Johannes-Kirche. Falls es euch mal nach Bad Zwischenahn verschlagen sollte, dann schaut euch das von einem kleinen Friedhof umrahmte Gotteshaus unbedingt von Innen an. Die erstmalig im Jahre 1124 erwähnte Kirche ist auch für Nicht-Kirchen-Fans eine wahre Augenweide. Ganz nebenbei könnt ihr hier noch den Geocache Gotteshäuser: St. Johannis Zwischenahn finden.
Wenn man so seine Kreise durch Bad Zwischenahn zieht, kommt man zwangsläufig auch an den mit Bronzestatuen gespickten Kurpark vorbei. Da Kunst nicht so wirklich unser Ding ist, zogen wir weiter zu Earthcache: Zwischenahn Meer, doch eine Bronzestatue weckte plötzlich unserer Interesse. Na, den Kleinen kennen wir doch. Vor uns tat sich ein bronzener Det auf. War die Orga von Gutenberg 2015 schon vor uns hier gewesen? Nein, aber der geistige Vater der Mainzelmännchen, Wolf Gerlach. Bis zu seinem Tod im November 2012 lebte Gerlach in Bad Zwischenahn und ihm zu ehren, wurde die knapp 30 Zentimeter große Statue direkt am Ufer des Binnensees installiert. Klar, hier kommt man nicht vorbei ohne ein Foto mit dem wohl schlausten Mainzelmännchen zu machen.
Bei eurer Reiseplanung sollte auch ein Besuch im Freilichtmuseum von Bad Zwischenahn berücksichtigt werden. Hier könnt ihr nicht nur in 14 Gebäuden erfahren, wie es sich um 1700 herum gelebt haben mag, sondern hier findet ihr auch ein altes Geocaching-Schätzchen von Mai 2004: Grosse Aue. Bad Zwischenahn schwelgt aber nicht nur in der Vergangenheit, sondern öffnet sich auch dem 21. Jahrhundert. Die Bad Zwischenahn Touristik lädt zum Geocachen ein und verleiht sogar GPS-Geräte. Wer möchte erhält hier auch ein kostenloses Begleitheft mit technischen Erläuterungen und Informationen zum hauseigenen Multi über die Sage des Waterpeter. Wir selbst haben diesen Multi nicht gemacht, aber auf unserer Tour um das Zwischenahner Meer herum, konnten wir drei Stationen des Multis erschnüffeln. Auch wenn es sich hier um einen Multi mit touristischen Hintergedanken handelt, die drei Stationen sahen schon sehr ordentlich aus.
Kulinarisch hat Bad Zwischenahn so einiges zu bieten. Egal ob euch der Sinn nach Fischspezialitäten, bayrischer Hausmannskost oder Pizza steht – Zahlreiche Restaurants laden euch zu Gaumenfreuden ein, sofern das nötige Kleingeld vorhanden ist. Die Preisgestaltung spiegelt wieder das Bad Zwischenahn ein Kurort ist. Eine gut belegte Pizza kostet im Stadtkern gute 12-13 Euro, wobei man etwas außerhalb natürlich wesentlich günstiger essen kann. Als Tipp können wir euch das Restaurant „Seekieker“ empfehlen. Der „Seekieker“ befindet sich gegenüber dem Freilichtmuseum und hier kann man für relativ humane Preise sehr gut speisen.
Da wir gerade beim Thema „Essen“ sind, können wir auch noch kurz einen Schwenker zur fleischverarbeitenden Industrie unternehmen. Die Produkte der Rügenwalder Mühle kennt ihr sicherlich aus zahlreichen TV-Spots und vielleicht auch von euren Butterbroten. Im Ortsteil Kayhausen steht seit 2011 eine Salz mahlende Mühle, welche euch sicherlich aus den bereits erwähnten TV-Spots bekannt vorkommen mag. Geschmückt mit zahlreichen Logos der Firma, türmt sich die 17m hohe Mühle auf und ist ein Fotomotiv, welches man gerne mitnimmt. An so einem Bauwerk darf der passende Geocache natürlich nicht fehlen und mit Rügenwalder Mühle erhaltet ihr obendrein noch einen schönen Punkt für eure Statistik.
Unser Ausflug ans Zwischenahner Meer hat uns richtig gut gefallen. In ruhiger Lage kann der See erkundet und dabei das ein oder andere Logbuch signiert werden. Wem der Sinn nach etwas mehr Abenteuer steht, der kann ganz in der Nähe von Bad Zwischenahn mit Fallout – Hidden Valley (LPC) ein wenig LostPlace-Luft schnuppern. Leider ging unsere Reise an das Zwischenahner Meer viel zu schnell vorbei. Vielleicht kommen wir mal wieder, wenn von Mai bis Juni der Rhododendron blüht.