
Da wir gerne mal neue Produkte testen, haben wir uns das IBEX 32 von Falk Outdoor geschnappt und wollten uns selbst ein Bild davon machen, wie sich das IBEX im Geocaching-Feldeinsatz schlägt. Bei Falk denkt ihr sofort an die altbewährten Straßenkarten? Wir zunächst auch, aber Falk kann mittlerweile auch GPS. Als Testgerät stand uns das IBEX 32 in der 2014 Edition zur Verfügung, was bedeutet das es bereits mit der neuen Falk-Software 5.0 und einer Falk Premium Outdoor-Karte bestückt war.
Erster Eindruck und technische Details
Das IBEX 32 besticht durch sein auffälliges Design. Die rot lackierte Plastikapplike in der schwarzen Gehäusefassung kommt sehr schön zur Geltung und verleiht dem IBEX einen sehr schnittigen Touch. Beeindruckend ist der 3,5 Zoll große Touchscreen mit einer Bilddiagonale von 8,9 cm. Trotz seiner Länge von 11,6 cm und einer Breite von 7,7 cm liegt das Gerät sehr gut in der Hand, denn die gummierten Seiten sorgen für den nötigen Grip. Trotz seiner Größe weist das IBEX 32, inklusive Akku, gerade mal ein Gewicht von knapp 196g auf. Vom optischen und gefühlten Eindruck her, macht der Steinbock [lateinischer Name: Ibex] einen recht ordentlichen Eindruck.
Das IBEX 32 verfügt über einen 4 GB großen, internen Speicher und kann mittels einer MicroSD-Karte bis auf 32 GB aufgestockt werden. Wie mittlerweile fast jedes Outdoor-Gerät, ist das IBEX nach dem IPX-Standard wasserdicht und ist bei einer Wassertiefe von ca. 1 Meter für 30 Minuten vor eindringendes Wasser geschützt. In der 2014 Edition verfügt das Gerät über eine deutschlandweite Falk Premium Outdoor-Karte und über Kartenmaterial für 19 weitere Länder auf OpenStreetMap-Basis. Eine Falk Premium Outdoor-Karte für ganz Europa haben wir im Onlineshop von Falk vergeblich gesucht.
Im Lieferumfang des IBEX befindet sich neben einer gedruckten Kurzanleitung, einem austauschbaren Lithium-Ionen-Akku, USB-Anschluß inkl. Netzteil, auch eine Fahrradhalterung. Die Fahrradhalterung kann durch die mitgelieferten Kabelbinder sicher und einfach an jedes Fahrrad montiert werden.
Der Akku
Das IBEX verfügt über einen wechselbaren Blockakku, welcher in unserem Test ca. 9 Stunden durchgehalten hat. Trotz der guten Akkuleistung finden wir es schade das sich Falk für einen Blockakku entschieden hat und nicht für AA-Akkus. Falls der Steinbock mal unterwegs schlapp machen sollte, kann nur ein über das Zubehörsortiment erhältlicher Zusatzakku dem Gerät neues Leben einhauchen. Für längere Fahrradtouren könnte ein sogenannter E-Werk Dynamo mit Pufferakku für Abhilfe sorgen. Die Frage ist nur, ob sich diese zusätzliche Investition wirklich lohnt. Bei namhaften Herstellern kann der Anschaffungspreis für einen E-Werk Dynamo schon deutlich die 100 Euro sprengen.
Der mitgelieferte Lithium-Ionen-Akku verfügt über eine kleine Lasche, welche das Entnehmen des Akkus aus dem IBEX vereinfachen soll. Die Aufschrift „Pull“ hat uns beim Auspacken etwas irritiert und wir haben mit leichter Kraft daran gezogen. Daraufhin hatten wir die schwarze Ummantelung des Akkus in der Hand.
Das Display
Die Farbqualität des Displays ist wirklich sehr ordentlich und es macht richtig Spaß mit so einem großen Display navigieren zu können. Der Touchscreen reagiert sehr gut und genau. Im Vergleich zu unseren, mittlerweile nicht mehr vorhandenen GPS-Geräten von Magellan, hat Falk hier tolle Arbeit geleistet. Trotz der guten Eigenschaften des Displays, empfehlen wir die Verwendung nur in Verbindung mit einer antireflektierenden Displayschutzfolie. In unserem Test konnten wir oft nur sehr schwer vom Display ablesen, da es sich bei Soneneinstrahlung in eine Art Spielgel verwandelte. Auf den bereits gezeigten Fotos kann man diesen Effekt stellenweise sehen.
Menüführung und Navigation
Das IBEX benötigte in unserem Test gut 25 Sekunden bis es hochgefahren ist und eine weitere Minute bis der SATFix unter freien Himmel gefunden wurde. Auf den ersten Blick sehen die verwendeten Icons recht verspielt aus und es dauert ein wenig, sich mit der Bedienung anzufreunden. Wenn man sich aber 1-2 Stunden Zeit nimmt und sich mit dem IBEX beschäftigt, kommt einen die Bedienung fast schon intuitiv vor. Das IBEX 32 verfügt über ein Fahrrad- und Fußgängerprofil für das routingfähige Kartenmaterial. Hier hat uns begeistert, dass man die Routenplanung ganz nach den eigenen Bedürfnissen einstellen kann. Eure Wanderroute soll flach, bergig oder über Klettersteige führen? Eure Fahrradtour soll über starkes Gefälle führen? Mit dem IBEX 32 kein Problem. Wenn euch die innerhalb weniger Sekunden berechnete Strecke nicht gefällt, könnt ihr euch auch für eine von zwei Alternativrouten entscheiden. Falls diese euch ebenfalls nicht zusagen, könnt ihr die Route noch ganz individuell anpassen. Das Höhenprofil für eure Route könnt ihr natürlich auch einsehen. Da wir auf Geocaching-Tour überwiegend auf ein Routing verzichten, haben wir uns in unserem Test nur auf die Luftlinien-Darstellung verlassen. Das IBEX hat uns bis auf wenige Meter genau an unser Ziel geführt. Die Genauigkeit der Zielführung von Falk, steht der von Garmin oder Magellan in nichts nach.
Was uns zunächst bei dem IBEX irritiert hat, war das Anlegen von Wegpunkten. Bei unserem ersten Versuch zeigte das Gerät nicht die Koordinaten unseres aktuellen Standorts an, sondern fragte die Himmelsrichtung des Breitengrads ab. Als wir diese eingegeben hatten, sollten wir die Koordinaten des Breitengrads manuell eingeben. Toll! Woher sollen wir die jetzt wissen? Naja, die Lösung war relativ simpel. Auf dem Display findet man die Funktionstasten „Zurück“ und „Weiter“. Dazwischen wird eine weitere Funktionstaste namens „Standort“ eingeblendet. Wählt man diese Funktion aus, werden die aktuellen Koordinaten ermittelt und können ganz nach Belieben bearbeitet werden. Schöner wäre es, wenn das IBEX die aktuell gültigen Koordinaten sofort anzeigen würde. Wenn man sich aber erst mal daran gewöhnt hat, drückt man die Taste „Standort“ ganz automatisch und diese Umständlichkeit relativiert sich wieder.
Mit der Softwareversion 5.0 hat Falk dem Steinbock auch einen Peilkompass spendiert. Dieser funktioniert sehr feinfühlig und macht seinen Job richtig gut. Was wir aber vergeblich gesucht haben, ist die Funktion eine konkrete Peilung vorzunehmen: Führe mich 44m in Richtung 230º. Entweder versteckt sich diese Funktion irgendwo tief in den Einstellungen oder sie ist einfach nicht vorhanden. Für uns gehört diese Funktion unausweichlich zu einem Gerät dazu, welches zum Geocachen eingesetzt werden soll.
Das IBEX 32 unterstützt natürlich auch Paperless-Caching. Die Cacheinformationen sehen recht aufgeräumt aus und unterscheiden sich nicht merklich von anderen GPS-Herstellern. Alle wichtigen Informationen wie D/T-Wertung, Listing und die letzten Logs sind vorhanden.
Software
Falk bietet mit dem „Falk Navi-Manager“ eine eigene Verwaltungssoftware für seine GPS-Gerät an. Leider konnte die Software von uns nicht getestet werden, da diese ausschließlich für Windows-Betriebssysteme geladen werden kann. Eine Unterstützung für Mac-Nutzer wäre wünschenswert.
Fazit
Das IBEX 32 von Falk ist ein gutes und ordentliches Gerät. Nach unserem ausgiebigen Test sehen wir es in erster Linie als Navigationsgerät für das Fahrrad an, mit dem man unterwegs den ein oder anderen Cache auffinden kann. Für ein vollwertiges GPS-Gerät zum Gecoachen fehlt uns in der aktuell vorliegenden Version dann doch die ein oder andere Funktion. Gerade das keine AA-Batterien verwendet werden können, sehen wir als eine große Schwäche des IBEX an. Solltet ihr euren Zusatzakku von Falk Zuhause vergessen haben, kann euch ggf. keiner der Cachepartner mit einem frischen Akkusatz aushelfen. Wir würden euch daher empfehlen, sich die LUX-Serie von Falk Outdoor anzusehen. Hier können AA-Batterien verwendet werden.
Der Preis für das IBEX 32 liegt laut Herstellerangaben bei 379,95 Euro, wobei man Online sicherlich noch den ein oder anderen Euro einsparen kann. Mit einer geringeren Preisgestaltung wäre das IBEX 32 für Geocaching-Einsteiger weitaus interessanter.