
Anfang dieser Woche hieß es für uns Cacheausrüstung zusammenpacken, Cachemobil beladen und losfahren in Richtung Harz. Das Hauptziel unserer Reise sollte die Spitze des Brockens werden und das ganz old-school zu Fuß, und nicht mit der dampfenden Brockenbahn. Gegen kurz nach 9 Uhr trafen wir im Klosterhotel Wöltingerode ein, welches 1174 als Benediktinerkloster gegründet wurde und nach einem Brand im Jahre 1676 fast vollständig neu aufgebaut werden musste. Seit 2008 werden die klösterlichen Gemäuer als Hotel genutzt und ein Doppelzimmer erhält man hier schon ab 71 Euro pro Nacht (ohne Frühstück). Von der Lage und Einrichtung her, können wir das Hotel nur wärmstens weiterempfehlen. Nachdem unser Zimmer im Nonnenflügel bezogen war, konnte Tag 1 unserer Geocaching-Tour im Harz starten.
Für unseren ersten Tag wollten wir einfach nur durch die schöne Gegend des Okertals wandern und erst wenn eine Dose unseren Weg kreuzen sollte, erst dann sollte danach gesucht werden. Das ging für genau 2 1/2 Stunden gut. Auf dem GPS tauchte ein Listing auf, welches sich recht interessant las. Das wollten wir uns näher ansehen und schon versuchten wir einen 45m hohen, schlammigen Hügel hinaufzukraxeln. Begleitet von dem angenehmen Geruch des Bärlauchs, welcher sich hier ohne Ende ausbreitet. Nach 20 Minuten und total verschwitzt, konnten wir endlich das Logbuch signieren. Aber der Geruch von Bärlauch ging uns mittlerweile tierisch auf den Keks. Es wurde Zeit den Rückweg zum Klostergut anzutreten. Nach einigen Tradis und Earthcaches machten wir an einer Bank halt und genossen die Aussicht. Plätzlich machte es Pling auf unseren Smartphones. Nanu? Es hatte sich unerwarteter Besuch angekündigt.
Grundyman80 nebst Familie hatte sich für ein kleines Meet&Greet angekündigt. In sehr netter Gesellschaft ließen wir den wirklich schönen, ersten Tag im Klosterkrug ausklingen. Das Klostergut verfügt neben einer Brauerei auch über eine eigene Kornbrennerei und wenn ihr mal in diese Gegend kommen solltet, dann probiert unbedingt den Nusslikör des Klosters. Einfach himmlisch!
Unser zweiter Tag auf Geocaching-Tour im Harz sollte uns zum Brocken führen. Da bekanntlich mehrere Wege nach Rom und auch auf die Spitze des Brocken führen, haben wir uns im Vorfeld unserer Reise über Wanderrouten zum 1142m hohen Gipfel informiert. Unsere Planung für den Tag sah eigentlich den 12km langen Heinrich-Heine-Weg vor. Einer Empfehlung von Grundyman80 gefolgt, entschieden wir uns kurzfristig für den nur 8km langen Goetheweg, was in der Nachbetrachtung eine sehr gute Entscheidung war. Die Wanderroute zogen wir im GPX-Format auf unsere Oregons und machten uns auf in Richtung Torfhaus, wo unsere ausgiebige Wanderung beginnen sollte. Die unterschiedlichen Wanderrouten inkl. GPX-Files haben wir weiter unten für euch verlinkt.
Das „Torfhaus“ befindet sich im Oberharz und gehört zum Nationalpark Harz. Der Name des Ortes geht bis in das 16. Jahrhundert zurück, da hier sporadisch Torf abgebaut wurde. Der Torfabbau wurde schnell wieder eingestellt, da der Torf aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht trocknete. Neben einem Informationsgebäude, einem Ferienhaus- und Hotelressort, kann man hier auch eine Globetrotter-Filiale aufsuchen. Falls die neuen Wanderstiefel doch drücken und kneifen sollten, kann man sich vor Ort noch schnell mit einem neuen Paar eindecken. Pfiffige Idee von Globetrotter.
Zu Beginn unserer Wanderung durchstreiften wir das Torfhausmoor, wo es nicht nur galt die Landschaft zu bestaunen, sondern gleich mal einen Tradi und einen Earthcache einzusammeln. Ein schöner, ruhiger Ort – Das Torfhausmoor.
Unser Weg führt uns immer weiter zum Gipfel des Brocken hinauf und die Wanderroute wurde nie langweilig. Die Landschaft war herrlich und traumhaft schön. Natürlich wurde unser Weg auch mit der ein oder anderen Dose versüßt. Man sollte hier allerdings nicht zu viel erwarten, denn alle Dosen die wir aufgesucht haben, waren überwiegend der normale Tradi-Standard. Es müssen hier aber auch keine Dosen liegen, die bei einem Found gleich ein Feuerwerk abfeuern. Hier steht ganz klar die Landschaft im Vordergrund und so wird auch ein einfacher Tradi zu einem richtigen Highlight.
Mit kurzen Pausen und der Suche nach Tupperdosen, erreichten wir nach gut 3 1/2 Stunden den Gipfel des Brocken. Obwohl wir auf der gesamten Wanderroute unsere Ruhe hatten, war es hier oben richtig voll. Kein Wunder, denn die meisten Besucher kamen mit der weltbekannten Brockenbahn zum Gipfel. Schulklassen, Rentner und ausländische Touris belagerten das Brocken-Restaurant oder versuchten sich in das Brockenhaus, dem Informationszentrum des Nationalparks Harz, zu quetschen. Wir blieben lieber draußen und versuchten noch den ein oder anderen Cache zu suchen. Aufgrund der Anzahl an Muggels fiel unsere Suche aber eher spährlich aus.
Beeindruckt waren wir von den schnellen Wetterwechseln die auf dem Gipfel herrschten. Innerhalb weniger Minuten befand man sich in dichten Nebel, in herrlichen Sonnenschein oder aber es regnete was das Zeug hielt. Der Ausblick der sich aber stellenweise bot, war atemberaubend.
Auf dem Brocken sah unsere ToDo-Liste einen Webcam-Cache vor, den wir unbedingt machen wollten: 1. Broken *Cam* (CGCKRNT). Was für eine Katastrophe! Wir wussten, dass sich die Webcam alle 10-15 Minuten aktualisiert. Kurz vor der nächsten Aktualisierung sind wir zu der im Listing genannten Stelle hin und haben uns für das Webcambild in Pose geschmissen. Okay, wir müssten jetzt drauf sein. Das Smartphone herausgeholt und versucht die Internetseite der Webcam aufzurufen. Mist! Keine Netzwerkverbindung möglich. MudMen_Sandra blieb an der genannten Stelle stehen und ich rannte was das Zeug hält in Richtung Restaurant, da bald die nächste Aktualisierung des Cambildes erfolgen würde. Am Restaurant hatte ich zuletzt eine Verbindung mit dem Internet aufbauen können. Ein Blick auf das Smartphone zeigte mir einen Akkustand von noch 8% an. Das sollte reichen. Am Restaurant angekommen, versuchte ich das Webcambild zu laden. Aus die Maus! Die Akkuanzeige fiel von 8% auf „Das Smartphone schaltet sich jetzt aus“. Das Akkupack und das andere Smartphone waren natürlich im Rucksack von MudMen_Sandra. Schnell wieder zurück, Sandra geholt, zum Restaurant zurück und mit dem anderen Smartphone das Webcambild geladen. Toll! Auf dem Foto parkte nun die Brockenbahn direkt neben MudMen_Sandra und verdunktelte das Bild. Zum Glück konnte man sie noch einigermaßen erkennen. Puh!
Es wurde so langsam Zeit für unseren Abstieg und da fast alle Dosen auf dem Goetheweg eingesammelt waren, konnten wir die Lanschaft so richtig genießen. Einige Mal streifte uns mit Zischen und Dampfen die Brockenbahn, was immer wieder ein toller Anblick war. Ca. 2km vor dem Torfhaus zeigte sich, dass es eine gute Entscheidung war, nicht die knapp 5km längere Heinrich-Heine-Route gewählt zu haben. Aus vollen Kübeln fing es zu regnen an und bis wir am Parkplatz ankamen, waren unsere Hosen völlig aufgeweicht.
Trotz Regen war es ein toller Tag auf dem Brocken. Landschaftlich hat der Brocken so einiges zu bieten und man wird einfach nicht müde seinen Blick über die Natur schweifen zu lassen. Wir werden sicherlich nicht zum letzten Mal im Harz gewesen, denn landschaftlich gibt es hier noch viel zu entdecken.