
Als wir unseren 3-Tages-Ausflug ins Sauerland planten hatten wir uns eigentlich dafür entschieden, dass wir nicht auf die Jagd nach Tupperdosen gehen werden. Warum? Mitte Januar rechneten wir mit einer ordentlichen Portion Schnee und bei diesen Wetterverhältnissen wollten wir nicht wirklich durch die sauerländische Hügellandschaft fahren. Stattdessen wollten wir uns eher ausgiebigen Spaziergänge im Schnee widmen und uns anschließend am schönen Kaminfeuer aufwärmen. Das war zumindest der Plan.
Die Ferienwelt Winterberg verspricht ihren Besuchern im Januar und Februar eine Schneedecke von mindestens 10cm. Pustekuchen! Nix war mit Schnee. Kein Gramm. Also wurde kurzerhand die Cacheausrüstung eingepackt und schon ging es los in Richtung Winterberg. Im Gegensatz zu unserer Fehmarn-Tour, planten wir diese Tour anhand von interessanten Orten und nicht direkt nach Cachelocations.
Da wir unser Blockhaus in der Nähe von Bromskirchen erst gegen 14 Uhr beziehen konnten, hatten wir genügend Zeit uns einen besonderen Earthcache (zumindest für einen Ruhrpottler) etwas genauer anzusehen: Die Ruhrquelle. Wir parkten unser Cachemobil etwas Abseits und machten uns auf einen ca. 1km langen Fußmarsch. Zwar kann man auch direkt an der Ruhrquelle parken, aber wir entschieden uns lieber für den Marsch durch diesen wirklich schönen Fleck Natur. Da war sie nun: Die Ruhrquelle. Genau hier entspringt die Ruhr und mündet nach 220km in Duisburg in den Rhein. Eine wirklich tolle Location für einen Earthcachen, welchen man durchaus mal besucht haben sollte.
Da wir immer noch genug Zeit hatten entschieden wir uns einen Ratehaken einzusammeln den wir vor unserer Abfahrt noch schnell gelöst hatten: Riesen Theater?. Das Rätsel und auch der Cache selbst sind nichts Besonderes, aber auf eurer Sauerland-Tour sollte dieser nicht fehlen. Euch erwartet hier ein traumhafter Ausblick. Wir hatten das Glück das der Blick ins Tal leicht nebelverhangen war.
Der erste Tag neigte sich so langsam zu Ende und es wurde Zeit den Kamin der Blockhütte anzuheizen. Wir genossen die Ruhe und verpassten dabei, dass wir in der Nacht tierischen Besuch hatten. Am anderen Morgen fanden wir eine Futterspur von der Terrasse bis runter zum Gartenrand vor. Irgendein Tier hatte sich die 5kg-Dose Vogelfutter des Hüttenbesitzers geschnappt. Wir rätselten: Wildschweine? Mader? Nein, es waren Waschbären. In diesen Situationen denkt man über den Kauf einer Fotofalle nach. Nach dem wir die Futterspur fachgerecht entsorgt hatten, machten wir uns auf den Weg in Richtung Kahler Asten. Diese Gegend des Naturparks ist ein Traum mit richtig schönen Wäldern. Wenn ihr einen ordentlichen Fußmarsch in kauf nehmt, können wir euch die folgenden Geocaches empfehlen: Wetzstein Cache, Faltensattel am Wetzstein und An der Odeborn 1/9. Wobei der Letztere in einem schlechten Wartungszustand war. Da wir an den Parkkoordinaten des Wetzstein-Multis geparkt hatten, war es von dort aus nicht mehr weit bis zum Gipfel des Kahlen Asten. Es führen sicherlich angenehmere Wege zum Gipfel, aber nein. Wir mussten uns ja den steilsten Pfad aussuchen. Uns lief die Suppe den Rücken hinunter und der Gipfel des Kahlen Asten empfing uns ebenfalls mit einer Suppe: Die Sichtweite lag bei geschätzten 20 Metern.
Natürlich darf auf dem Kahlen Asten auch ein Cache nicht fehlen. Der Asten Cache führt in einem Rundweg um den Gipfel des Berges herum und wir hätten dabei gerne die wahrscheinlich tollen Aussichten genossen. Aber das Wetter machte uns da ja einen Strich durch die Rechnung. Es wurde allmählich Zeit zum Aufbrechen, denn wir wollten noch unser Highlight des Tages besuchen: Tannöd. Bei diesem Cache handelt es sich um einen Lost Place. Leider muss man eher sagen, um einen ehemaligen Lost Place. Der alte Gutshof diente als Filmkulisse für den Film „Tannöd“ und in den Gebäuden sollen sich immer noch Artefakte von den Dreharbeiten befinden. Schade das wir uns diese Location nicht näher ansehen konnten, aber zum Glück hat der Cacheowner im Cachecontainer zahlreiche Fotos hinterlegt, mit welchen man einen Eindruck von der Location bekommt. An dieser Stelle müssen wir euch leider vom Betreten der Gebäude abraten. Der Gutshof wird mittlerweile als Stallung genutzt und das Areal ist provisorisch eingezäunt. Daher bitte nur aus der Ferne bestaunen. Auch wenn wir die Gebäude nicht betreten konnten war dieser Cache die Anreise wert.
Für unseren letzten Tag im Sauerland stand noch eine Sehenwürdigkeit auf der ToDo-Liste, die wir unbedingt besuchen wollten: Der Kyrill Pfad. Am 18. Januar 2007 zerstörte der Orkan „Kyrill“ u.a. diese riesige Waldfläche, welche so erhalten wurde wie der Orkan sie hinterlassen hat. Auch hier liegt ein Cache, welchen wir gerne mitgenommen haben: Schanzer Kyrill Pfad. Der Pfad ist ca. 1km lang, führt durch enge Pfade und über kleine Brücken. Eine tolle Sache, welche man im Sauerland besucht haben sollte und ein krönender Abschluss für unsere Tour.
Im Sauerland haben wir wunderschöne Orte gesehen und Natur pur erlebt. Wir werden mit Sicherheit nicht zum letzten Mal dort gewesen sein und wir freuen uns bereits auf unseren nächsten Besuch. Einen Trip ins Sauerland können wir euch nur wärmstens empfehlen. Je nachdem wo es euch ins Sauerland hin verschlägt, solltet ihr über ein Cachemobil verfügen. In der Region wo wir uns befunden haben, mussten wir teilweise weite Strecken von Location zu Location in kauf nehmen. Aber dafür haben wir auch viel gesehen. Wir können eins festhalten: Daumen hoch für das Sauerland.
Sauerland Tour 2014, ein Album auf Flickr und auf Facebook.
Jepp, kein Schnee in Winterberg… wir fahren jetzt bald nach Willingen, das gleiche Drama. Aber uns Cachern fällt halt auch ohne Schnee immer was ein! Schöner Bericht!
Gruß aus Hessen in den Ruhrpott, Jörg
Hi Jörg,
danke und viel Spaß im Sauerland. Cachen ist auch spannender als Skifahren.
Viele Grüße,
Benny
Eine schöne Tour, auch im Winter. Wir haben das Sauerland auch für Wanderungen entdeckt.
Ein wenig Schnee hatten wir am Lörmecketurm noch gehabt.
Der Kyrill-Pfad steht auch schon auf der Liste.
Danke für den Beitrag.
Joachim
Hallo Joachim,
der Kyrill-Pfad ist nur zu empfehlen. Ein wirklich schöner Rundweg.
Viele Grüße,
Benny